Die meisten lagen in Freibädern oder feierten im Schatten der Bäume Schützenfest, als der für den Skiclub Olpe startende Triathlet Christian Begemann eine neue Bestzeit auf der Langdistanz beim Ironman Austria in Klagenfurt erreichte.
Rund um den österreichischen Wörthersee fand Europas größter Ironman Wettkampf mit über 2.400 gemeldeten Startern statt. Bei Temperaturen von weit über 30 Grad galt es nacheinander und möglichst schnell 3,8 km zu Schwimmen, 180 km auf dem Rad zurück zu legen und abschließend einen Marathon über 42 km zu laufen.
Morgens um 7 Uhr stürzten sich in einem Massenstart die 2.400 Ausdauersportler in den Wörthersee und man sah auf der bis dahin ruhigen Wasseroberfläche nur noch Gischt und wirbelnde Arme. Erst an der zweiten Wendeboje bei Kilometer 1,5 hatte sich das Feld dann soweit auseinander gezogen, dass man einigermaßen ruhig, ohne Schläge und Tritte des Nebenmanns, schwimmen konnte. In dem hochkarätig besetzten Feld mit mehr als 50 Triathlonprofis stieg mit Christoph Wandratsch ein professioneller Langstreckenschwimmer, in der Weltrekordzeit von 41:26 min als Erster aus dem Wasser. Er sollte jedoch später im Gesamtklassement nicht unter den ersten 250 landen. Christian Begemann hatte das Ufer des Wörthersees im vorderen Viertel der Teilnehmer nach 1:03:17 Std. erreicht und freute sich jetzt auf seine stärkste Disziplin, das Radfahren auf einer komplett für den Straßenverkehr gesperrten Strecke. Diese 180 km, die in zwei Runden gefahren werden mussten, hatten es jedoch in sich und wiesen insgesamt 1.900 Höhenmeter auf. Die Schwierigkeit des Rubertiberges mit 12 % Steigung musste nicht nur bei Kilometer 65, sondern noch einmal nach 155 Kilometern erklommen werden. Doch Christian Begemann spielte seine Stärke auf dem Zweirad aus und beendete die beiden Runden in 4:53:41 was einen Kilometerschnitt von 37 km/h bedeutet. Trotz professioneller Konkurrenz war dies die 44. schnellste Zeit.
In der Mittagshitze ging es dann auf den abschließenden Marathon, der über zwei Wendepunkte vom Nordufer des Wörthersees in die Altstadt von Klagenfurt führte. Tausende von Zuschauern standen jetzt am Straßenrand an und feuerten die Athleten auf der fast schattenlosen Strecke bei tropischen Temperaturen an. Obwohl der Skiclubtriathlet aufgrund eines Schlages beim Schwimmen keine funktionsfähige Uhr mehr hatte, gelang es ihm aufgrund seiner Erfahrung sich das Rennen trotzdem gut einzuteilen und beendete den Marathon in 3:35:30 Std. Die Gesamtzeit von 9:37:43 Std. bedeutete für den 38-Jährigen seine sechste persönliche Bestzeit im neunten Start auf dieser langen Triathlonstrecke. Insgesamt wurde er 96. von mehr als 2.000 Triathleten und 23. von 516 Startern in seiner Altersklasse.
Als Christian Begemann auf der Finisher Party schon das abendliche Feuerwerk bestaunte, kam auch der letzte Teilnehmer nach fast 17 Stunden ins Ziel. Über 400 gestartete Teilnehmer mussten bei der Hitze aufgeben oder wurden nach mehr als 17 Stunden auf den stockfinstren Straßen vom „Besenwagen“ des Veranstalters aus dem Rennen genommen.
So zeigte er sich nach dem Rennen auch hochzufrieden: „ Am Start hätte nicht gedacht, dass es auf der schweren Strecke bei den Temperaturen eine Bestzeit wird, daher freue ich mich umso mehr über das Erreichte.“